Verzinkter Stahl" bezieht sich auf das Verfahren, bei dem die Oberfläche eines Stahlblechs mit Zink beschichtet wird, um es weniger korrosions- und rostanfällig zu machen und so seine Lebensdauer zu verlängern. Kann verzinkter Stahl rosten? In der Industrie wird verzinkter Stahl häufig wegen seiner Korrosionsbeständigkeit eingesetzt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob verzinkter Stahl [...]
Verzinkter Stahl" bezieht sich auf das Verfahren zur Beschichtung der Oberfläche eines Stahlplatte mit Zink, um es weniger korrosions- und rostanfällig zu machen und so seine Lebensdauer zu verlängern.
In industriellen Anwendungen wird verzinkter Stahl häufig wegen seiner Korrosionsbeständigkeit verwendet. Die Frage, ob verzinkter Stahl rostet, lässt sich jedoch nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten.
Verzinkter Stahl kann zwar im Laufe der Zeit korrodieren, doch verläuft dieser Prozess im Vergleich zu unbehandeltem Stahl wesentlich langsamer. Die bei der Verzinkung aufgebrachte Zinkschicht wirkt als Opferanode und schützt den darunter liegenden Stahl durch galvanische Wirkung. Dieser Schutzmechanismus bleibt auch dann bestehen, wenn der Zinküberzug zerkratzt oder teilweise abgenutzt ist.
Die Korrosionsbeständigkeit von verzinktem Stahl hängt von mehreren Faktoren ab:
Wenn verzinkter Stahl zu korrodieren beginnt, zeigt er in der Regel "Weißrost" - eine Zinkoxid/Zinkhydroxid-Bildung - bevor roter Rost (Eisenoxid) auftritt. Dieser Weißrost ist ein Zeichen dafür, dass der Zinküberzug seine Schutzfunktion erfüllt.
Feuerverzinkter Stahl bietet im Allgemeinen eine bessere Korrosionsbeständigkeit als kaltverzinkte (zinkhaltige Farbe) Alternativen, da er metallurgisch gebunden und in der Regel dicker beschichtet ist.
Zur Maximierung der Lebensdauer von verzinkten Stahlteilen:
Zwar ist kein Stahlprodukt völlig immun gegen Korrosion, aber richtig spezifizierter und gewarteter verzinkter Stahl kann in vielen Anwendungen eine jahrzehntelange Lebensdauer aufweisen und ist damit eine kostengünstige Wahl für den Korrosionsschutz in verschiedenen Branchen.
(1). Der Korrosionsprozess von verzinkten Blechen verläuft in verschiedenen Phasen während ihrer Lebensdauer. Zunächst wird der Zinküberzug auf der Oberfläche oxidiert und bildet "Weißrost" - eine Schutzschicht aus Zinkoxid und Zinkhydroxid. Mit fortschreitender Beanspruchung reagiert dieser "Weißrost" mit atmosphärischem Kohlendioxid und anderen Verunreinigungen unter feuchten Bedingungen, was zur Bildung von "schwarzen Flecken" - in der Regel Zinkkarbonat - führt.
Wenn die verzinkte Schicht nach längerem Gebrauch stark angegriffen ist, verliert das Stahlsubstrat seinen kathodischen Schutz, der durch den "Opferkorrosions"-Mechanismus des Zinks gewährleistet wird. An diesem Punkt beginnt der freiliegende Stahl zu oxidieren, was zum Auftreten von "Rotrost" führt.
Sobald das Stahlsubstrat zu korrodieren beginnt, beschleunigt sich die Abbaugeschwindigkeit exponentiell und signalisiert das Ende der effektiven Nutzungsdauer des verzinkten Blechs.
(2). Zwei spezifische Korrosionsphänomene bei verzinkten Blechen werden unter dem Begriff "Schwarzwechsel" zusammengefasst.
Die erste Art tritt nach längerem Gebrauch auf, wenn Spurenelemente wie Blei im Zinküberzug dazu führen, dass bestimmte Bereiche des Zinküberzugs dunkel werden. Diese geschwärzte Zinkschicht bietet zwar immer noch Schutz für das Stahlsubstrat, kann aber die Gesamtlebensdauer beeinträchtigen. Moderne Verzinkungsverfahren haben sich dieses Problems angenommen, indem sie Blei durch Antimon ersetzen, um die Bildung von Zinklamellen zu fördern.
Die zweite Art von "Schwarzwechsel" tritt während des Transports und der Handhabung auf. Eine unzureichende Haspelspannung kann dazu führen, dass sich die Stahlbandschichten lösen, was zu örtlicher Reibung zwischen dem Coil und den Skids führt. Dieser Abrieb oxidiert die Oberfläche, wodurch die weiße Oxidschicht entfernt wird und schwarze Flecken entstehen. Dieser Schaden beeinträchtigt die Passivierungsschicht, verringert die Dicke der verzinkten Schicht und verkürzt letztlich die Lebensdauer des Produkts und beeinträchtigt sein ästhetisches Erscheinungsbild.
(3). Verzinkte Stahlbleche weisen eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit in trockener oder nicht verschmutzter Umgebung auf. In verschmutzten oder aggressiven Umgebungen wird ihre Lebensdauer jedoch erheblich verkürzt. Unter solchen Bedingungen ist häufig eine Vorbeschichtung zu farbbeschichteten Blechen (auch als vorlackierter verzinkter Stahl bekannt) erforderlich, um Haltbarkeit und Leistung zu verbessern.
(4). Die Korrosion von verzinkten Stahlblechen äußert sich in der Regel nicht als gleichmäßiger Abbau der Oberflächenbeschichtung. Stattdessen beginnt sie oft an lokalen Stellen, an denen die Zinkbeschichtung schlecht auf dem Stahlsubstrat haftet. Diese Schwachstellen führen zu starker lokaler Korrosion und beeinträchtigen die Gesamtleistung des verzinkten Blechs.
In diesem Zusammenhang ist die Qualität der Haftung des Zinküberzugs, insbesondere seine Gleichmäßigkeit über die gesamte Oberfläche, entscheidender als die Schichtdicke allein. Selbst eine dicke Zinkschicht wird vorzeitig versagen, wenn sie Bereiche mit schlechter Haftung aufweist. Dieses Phänomen unterstreicht die Bedeutung einer gleichmäßigen, qualitativ hochwertigen Beschichtungshaftung im Verzinkungsprozess - ein Prinzip, das der "Eimertheorie" entspricht, bei der der schwächste Punkt die Gesamtwirkung bestimmt. Verzinkungstechniker müssen einer gleichmäßigen Haftung Vorrang einräumen, um einen optimalen Korrosionsschutz und eine längere Lebensdauer der verzinkten Produkte zu gewährleisten.
Moderner verzinkter Stahl wird in der Regel in zwei Hauptvarianten angeboten: 80 g/m² blickdichtes und 60 g/m² blickdichtes verzinktes Blech. Diese Zinküberzüge bieten einen unterschiedlichen Grad an Korrosionsschutz in Außenbereichen.
Stachelfreier verzinkter Stahl mit einer Beschichtung von 80 g/m² kann unter Außenbedingungen bis zu drei Jahre lang rostfrei bleiben. Verzinkte Bleche mit einer Beschichtung von 60 g/m² können nach etwa zwei Jahren Anzeichen von Weißrost (Zinkhydroxidbildung) aufweisen.
Hochwertiger feuerverzinkter Stahl kann bei ordnungsgemäßer Anwendung eine deutlich längere Korrosionsbeständigkeit aufweisen. Der Zinküberzug geht im Laufe der Zeit von seinem anfänglichen hellen Aussehen in eine hellgraue Patina über. Durch diese Patina werden die schützenden Eigenschaften der Beschichtung noch verstärkt.
Eine unzureichende Oberflächenvorbereitung vor der Verzinkung kann jedoch die Integrität der Beschichtung stark beeinträchtigen. Eine unsachgemäße Reinigung, Entfettung oder Beizung des Grundstahls kann zu Problemen bei der Haftung der Beschichtung führen, was innerhalb von drei bis fünf Monaten zu Rostflecken oder Delamination der Beschichtung führt.
Es ist wichtig zu wissen, dass kein metallisches Material völlig immun gegen Korrosion ist. Die Leistung von verzinktem Stahl und alternativen Materialien wie Aluminiumlegierungen kann je nach Umgebungsfaktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur und dem Vorhandensein von Korrosionsmitteln erheblich variieren.
Die Qualität verzinkter Produkte kann auch von Hersteller zu Hersteller variieren, was auf Unterschiede in der Prozesssteuerung, der Zusammensetzung des Zinkbads und der Abkühlungsgeschwindigkeit zurückzuführen ist. Diese Faktoren beeinflussen die Schichtdicke, die Gleichmäßigkeit und die metallurgische Verbindung mit dem Grundstahl.
Selbst korrosionsbeständigere Legierungen, wie aluminiumverzinkte (Galvalume®) Stähle oder nichtrostende Stähle, sind nicht in allen Umgebungen korrosionsbeständig. Zum Beispiel:
Um die Lebensdauer von verzinkten Stahlkonstruktionen zu maximieren, müssen Faktoren wie diese berücksichtigt werden:
Bei ordnungsgemäßer Verzinkung kann Stahl etwa 50 bis 75 Jahre lang korrosionsbeständig sein, ohne dass sich die schützende Zinkschicht wesentlich verschlechtert. Die Langlebigkeit hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der Dicke der Zinkschicht, den Umgebungsbedingungen und dem verwendeten Verzinkungsverfahren.
Anfänglich hat verzinkter Stahl ein helles, silbriges Aussehen. Mit der Zeit entwickelt er durch die Bildung von Zinkkarbonat eine mattgraue Patina, die seine Korrosionsbeständigkeit weiter erhöht. Dieser natürliche Alterungsprozess beeinträchtigt weder die strukturelle Integrität noch die Schutzeigenschaften des Stahls.
Wenn jedoch die Verzinkung unzureichend oder die Beschichtung beschädigt ist, kann sich innerhalb weniger Monate bis zu einem Jahr Rost bilden, insbesondere in aggressiven Umgebungen. Zu den Faktoren, die die Korrosion beschleunigen können, gehören:
Die Lebensdauer von verzinktem Stahl ist je nach Umgebung sehr unterschiedlich:
Um die Lebensdauer von verzinktem Stahl zu maximieren, ist eine ordnungsgemäße Wartung entscheidend. Dazu gehören regelmäßige Inspektionen, die unverzügliche Reparatur von Beschichtungsschäden und die Vermeidung eines längeren Kontakts mit korrosiven Substanzen. Darüber hinaus ist die Wahl der richtigen Beschichtungsdicke für die vorgesehene Anwendung und Umgebung entscheidend für eine optimale Langzeitleistung.